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Lässt sich die ‚Integrationsquote‘ allenfalls der CO2–Bilanz anrechnen?

In einer Zeit, in welcher die Worte Klimawandel, Nachhaltigkeit und Recycling überall auftauchen, ist von Privatpersonen und Firmen gleichermassen eine Involvierung gefordert. Letztere – und insbesondere solche, die in der Öffentlichkeit agieren – sind aufgefordert, Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen. Die zunehmend konkrete Anklage lautet, dass die nächsten Generationen die Kosten für unseren Lebensstil nicht tragen wollen. Eigentlich ja auch verständlich. Doch was bedeutet dies für Sozialunternehmen? Oder gilt der Aufruf nur Produktionsbetrieben und der Konsumgesellschaft?

Es reicht nicht mehr aus, auf die grossen Entscheidungsträger zu zeigen und die eigene Verantwortung herunterzuspielen. Ein erweitertes ökologisches Bewusstsein, im Handeln eines jeden einzelnen Menschen, ist dringend angesagt. Spätestens hier befinden sich Sozialunternehmen mitten im Geschehen. Wohnheime, Tagesstätten und Integrationsbetriebe, verfügen über eine erhebliche gesellschaftliche Wirkung mit Multiplikationseffekt. Nicht selten, werden Menschen zum ‚Erlernen alternativer Verhaltensweisen‘ solchen Einrichtungen zugewiesen. Obschon dies primär im bewussten sozialtherapeutischen/agogischen Kontext geschieht (theoriegeleitetes Handeln), passiert das auch im weniger bewussten Kontext (Lernen am Modell). Zeigt sich ein Unternehmen seiner Ökobilanz gegenüber gleichgültig, vermittelt es diese Werte auch an seine Teilnehmenden und Angestellten. Ob es will oder nicht.

Es kann sich durchaus lohnen, die eigene Verantwortung in der ganzen Debatte nochmals anzuschauen und auf die indirekten Auswirkungen zu achten.

Wir vom Grundlagenwerk sind deshalb im Rahmen unserer Möglichkeiten bemüht, bereits in der Konzeptphase auf ökologisch sinnvolle Projekte zu setzen. Das Projekt Restwert beispielsweise leistet einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und verhindert so die Entsorgung (oder Verstaubung) von funktionierenden Gerätschaften, Kleidern, Sportartikeln und vielem mehr. Die Umweltfreunde erleichtern mit ihrem Recyclingabo die Abfalltrennung und sensibilisieren ihre Kundschaft auf recyclebare Wertstoffe. Natürlich reicht das noch nicht aus, um ein ‚erweitertes ökologisches Bewusstsein‘ zu erwirken. Doch es bietet die richtigen Voraussetzungen, um im Arbeitsalltag solche Themen anzustossen, über die Konsumgesellschaft nachzudenken und seinen eigenen Anteil darin zu erkennen. Und nicht zuletzt, macht es manchmal auch ein bisschen stolz, sich als Mitarbeiter/in eines nachhaltigen Projektes zu erkennen zu geben. Und das motiviert auch ein bisschen.


Beni Brennwald

Konzepter und Zugpferd | Eine treibende Kraft hinter dem Grundlagenwerk. Mag interessante Menschen, frischen Kaffee und sinnvolle Arbeit.