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Was macht das «Social» im Franchising?

«Social Franchising» baut methodisch weitgehend auf das Erfolgskonzept des marktüblichen Franchisings. Während ein Franchisegeber das Betriebskonzept entwickelt und unterhält, wird dieses von seinen Franchisenehmern an regionalen Standorten umgesetzt (z.B. Gastrobetriebe, Supermärkte, Tankstellen, Bildungsstätten). Damit erhält ein vergleichsweise kleiner Betrieb die Werkzeuge eines Grossbetriebes an die Hand. Nebst optimierten Arbeitsprozessen und markttauglichen Leistungen, profitiert er von einer weitreichenden Marktpräsenz, wird in Kampagnen eingebunden und seine Dienstleistung wird fortlaufend weiterentwickelt. Im Gegenzug leistet der Franchisenehmer eine sogenannte Franchise-Gebühr. Der entscheidende Unterschied im «Social Franchising» liegt allerdings im Ziel der Unternehmung. Während das marktübliche, profitorientierte Franchising seinen Gewinn zu steigern versucht, will das «Social Franchising» primär den Nutzen der Unternehmung maximieren. Entsprechend sind Lizenzgeber von «Social Franchising» Konzepten ausgewiesene Non-Profit Unternehmen mit gemeinnützigem Ziel und ihre Lizenznehmer identifizieren sich mit deren gemeinnützigem Ziel. Jegliche Rendite wird dabei in die Weiterentwicklung des Gesamtkonzeptes investiert und kommt so wiederum den Franchisenehmern zugute.

Eine solche Zusammenarbeit bringt entscheidende Vorteile. Dem Integrationsbetrieb entfallen dadurch die Entwicklungskosten und ein gelingender Markteintritt, ist weitgehend garantiert. Dank den vorhandenen Erfahrungswerten des Franchisegebers können bereits im Vorfeld realistische Prognosen zur Wirksamkeit bei spezifischen Zielgruppen, Integrationsquote oder zu erwartenden Unterhalts- und Personalkosten sowie Raumbedarf gemacht werden.

Der systematische Aufbau eines «Social Franchising» Systems und dessen ausführliche Dokumentation vereinfacht zudem das Qualitätsmanagement und sichert den Know-How Transfer bei personellem Wechsel. (Oft ist insbesondere in kleineren Integrationsbetrieben die Dienstleistungen aufgrund organischen Wachstums auf die Mitarbeitenden zugeschnitten, sodass personelle Wechsel den gesamten Betrieb gefährden können.)

Das «Social» im Franchising stellt somit sicher, dass der Nutzen sich multipliziert und allfällige Gewinne im Sinne aller Beteiligten investiert werden. Gewissermassen ist es die Nutzung eines globalen Erfolgsmodells für gemeinnützige statt kapitalistische Zwecke.


Beni Brennwald

Konzepter und Zugpferd | Eine treibende Kraft hinter dem Grundlagenwerk. Mag interessante Menschen, frischen Kaffee und sinnvolle Arbeit.